MyraPedia
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1) Größter und schönster Fluß Nykeriens an dessen Mündung die Hauptstadt Nykor liegt. Eiskalt wie das Gemüt seiner Quellnymphe.

2) Quellnymphe des gleichnamigen Flusses, vermutlich eine Denaide


Die Überquerung des Ryger (Nykerien 423 n.P.)

Weniger Wochen nach dem Aufbruch aus Westan erreichten die Grenzläufer den Ryger, einen der vier großen Ströme Nykeriens. Ihr Ritt hatte die Männer und Frauen durch unwegsame Berge und malerische Täler geführt, doch nun stellte sich ihnen Ryger persönlich in den Weg. Hier in den Bergen war er noch jung und verspielt, sprich nicht so breit, aber dafür recht wild. Doch die Grenzläufer Westans hatten in ihrer Funktion als Wächter der Grenzen Nykeriens diese Gegend seit Jahrhunderten durchstreiften und kannten jeden Quadratfuß dieses Landes. Daher führte der Baron-Hauptmann die Krieger auch direkt an eine Stelle wo sich der Ryger verbreitete und dadurch ein wenig ruhiger und flacher floß. Hier hatte vor langer Zeit eine Brücke gestanden, doch nach Allumeddon und jahrhunderte lange Kriege nur noch ihre Fundamente als kleine Inseln im Fluß übrig. Doch würden selbst diese helfen die Überquerung des Rygers zu vereinfachen.

Eine kleine Einheit war bereits einige Tage zuvor vorraus geeilt und hatte den Ryger stromaufwärts überquert, wo Bergbauern hoch über den brausenden Fluß eine schmale, zerbrechlich wirkende Brücke gebaut hatten. Von der anderen Seite schossen sie jetzt einen Pfeil herüber an den ein leichtes Band geknotet war. An dieses konnte nun an ein starkes Tau gebunden und über den Ryger gezogen werden. Weitere Taue wurden derart über den Fluß gespannt, dazu auch ein Netz, um jene aufzufangen, welche trotz aller Vorsichtsmaßnahmen den Halt verloren und abgetrieben wurden.

Das größte Problem stellen bei einer Flußüberquerung gewöhnlich die Pferde dar, doch die stämmigen Bergpferde der Westaner Zucht wurden ihren künftigen Reitern bereits als Fohlen übergeben und vertrauten ihnen im wahrsten Sinn des Wortes blind. Um ihre Scheu zu vermindern wurde den Pferden ein Beutel über den Kopf gezogen und die Ohren verstopft. Dann wurden sie mit zwei kurzen Seilen um Hals und Kopf an die Taue über den Fluß gebunden. So gesichert ritt der ebenfalls durch ein Seil um das Tau gesicherte Reiter sein Tier in den Ryger. Nahezu alle erreichten auf diese Weise erschöpft aber unversehrt die andere Seite des Flusses. Nur eine Gruppe Reiter ging verloren, als sich der Knoten eines Taues löste und Pferde und Reiter in das Netz gespült wurden, welches unter der großen Belastung zerriß. Nur die Leichen der Reiter konnten noch geborgen werden. Nach ihrer Bestattung setzten die Grenzläufer ihren Weg fort. Zurück blieben nur die Taue als ein erster Schritt zu der Brücke, die hier in den nächsten Monaten auf den Fundamenten der alten entstehen sollte.

Segment: Nykerien - Myra-Fundort: Ny1/14

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