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Norheim - Burg und Stadt in Dandairia

Ich sollte mal beginnen, wie dieser wunderhübsche Ort überhaupt zu seinem Namen gekommen ist. Es war zur Anfangszeit der Herrschaft von König Wolfram, als er an einem entlegenen Orte seines Königreiches eine Burg errichten ließ – ja, damals war es noch eine Burg, doch in der Zwischenzeit wuchs diese zur Stadt heran. Da König Wolfram viel um die Ohren hatte, was wohl daran lag, daß er damals noch mit den Reichen Elcet und Garunia im Kriege lag, schaute er auf die Karte und ent­schied, diese weit rechts oben gelegene Burg schlicht und einfach Machburg zu taufen. Wie ein jeder einigermaßen vernünftig gebildete Bürger von Karnicon weiß, ist bei einer Karte an der Oberseite aber nicht Machairas sondern eben Ophis. Weswegen dies so ist, hat mir vor län­gerer Zeit einmal ein Gnom erklärt, doch um ehrlich zu sein, ganz begriffen habe ich es nicht. Doch möchte ich vermerken, ich weiß, daß Ophis oben ist. Wie dem auch sei, es trug auf jeden Fall dazu bei, daß sich König Wolfram nicht gerade mit Ruhm bekleckerte. Vor allem, als er dann seinen Nachbarn aus Elcet seine frisch errichteten Burgen vorzeigte. Großen Spott mußte er über sich erge­hen lassen, doch schon aus Trotz blieb der Name Nor für die Landschaft um Machburg stehen, nur nachdem sich die Burg durch das Hinzukommen von sehr vielen Bürgern ausgeweitet hatte, ließ Wolfram eine Stadtmauer errichten und nannte den Ort von nun an Norheim.

Norheim liegt zwar in den fruchtbaren Tiefländern Dandairias, doch wer diese Gegend mal per­sönlich besucht, weiß, warum gerade aus Nordheim die wohl wärmsten und dicksten Pullover aus ganz Dandairia kommen. Nirgendwo sonst im ganzen Reich bläst solch ein kalter Wind, wie dort. Ich frage mich, warum Wolfram ganz in der Nähe dieser Stadt einen Hohepriestertempel zu Ehren des Gottes Chnum errichten lassen hat. Viel angemessener wäre ein Tempel zu Ehren des Gottes des Windes gewesen. Um Norheim herum sieht man viele saftige Wiesen. Man sollte denken, daß durch die Anwesenheit des nahegelegenen Chnumtempels dort viel Korn angebaut würde, aber da sind die Norheimer eigen. Seit je her hüten sie Schafe und deren Wolle wird noch an Ort und Stelle für die beste Wolle im ganzen Reich, vor allem aber für die dicksten Pullover verwendet.

Dies erinnert mich daran, daß die Tage allmählich wieder kürzer werden und das Jahr dem Ende entgegenschreitet. Irgendwo in meiner Truhe müßte ich doch noch meinen Norheimpullover ver­graben haben.

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