MyraPedia
Advertisement

Echsen - Tiergattung mit meist schuppigen Vertretern. Die meisten Echsen sind landgebunden. Einigen wird eine vage Verwandtschaft oder zumindest Ähnlichkeit mit Drachen nachgesagt. Es gibt auch Mischwesen mit echsischer Beteiligung, wie z.B. die Echsenmenschen von Titanik.

Einiges über die Echsen Chaladorns[]

Hinweis: Dieser Abschnitt ist aus der Sicht eines Bewohners von Myra geschrieben und daher notwendigerweise subjektiv.


Echsen sind auf der Insel Chaladorn nichts, was irgendwie außergewöhnlich wirken würde. Im Gegenteil, sie sind ein vertrauter Anblick. Dies liegt vor allem daran, daß sie viele mannigfaltige Aufgaben im Leben der Chaladorner wahrnehmen. Man kann sie auch zur Recht als „der beste Freund des Sunkeazar und des Menschen“ bezeichnen.

Um hier nur einige Beispiele zu nennen, sehen wir auf der Insel Wachechsen, Blindenechsen, Zugechsen, Spürechsen, Rennechsen, Jagdechsen, Zuchtechsen, Windechsen, Daksecksen, Wildechsen, Hausechsen, Heulechsen, Eisechsen, Mähnenechsen, Waldechsen, Löffelechsen, Schäferechsen, Dienstechsen, Schlittenechsen, Elchechsen, Hirtenechsen, Hüteechsen, Blutechsen, Schoßechsen, Zwergechsen, Schiffsechsen, Kampfechsen und auch Botenechsen.

Es wird erzählt, früher wurden all diese Tätigkeiten und Dienste von den Hünden ausgeübt, aber dies ist bestimmt nur eine Legende. Wie jeder gebildete Chaladorner weiß, wurden die Hünden bereits vor vielen hundert bis tausend Jahren ausgerottet, nachdem sie die heimtückische Fang- und Krallenseuche auf die Insel einschleppten, an der unzählige andere Tiere und auch Sunkeazar und Menschen starben. Der weise Murph Amber, Erster Heptan und Heptan der Heptane, setzte daraufhin eine Belohnung auf jeden erschlagenen Hünden aus und die Bevölkerung, dankbar, das sie sich nun endlich an den Schuldigen für die viele erlittene Not und den Tod so vieler Lieben rächen konnte, brachte dieses Gewürm zu vielen tausenden und abertausenden ums Leben und befreite so die Insel von den Tod und Verderben bringenden Hünden. Eine zeitlang hielten sich einige besonders kleine Hündenrassen noch in den Dünenhängen und Hügelausläufern von Thern, die vom Volk so genannten „Tritthünden“, da man sie mit einem Tritt an die Wand, an einen zufällig herumliegenden Stein oder gar ins Meer treten konnte. Aber der weise Murph Amber konnte noch zu seinen Lebzeiten erleben, daß es auf ganz Chaladorn keine Hünden mehr anzutreffen gab.

Im übrigen ist ja jedem gebildeten Chaladorner klar, daß diese ekelhaften, sabbernden Wesen überhaupt nie in der Lage gewesen sein können, die vielen komplizierten Aufgaben und Tätigkeiten, die beispielsweise von Wach- oder Blindenechsen wahrgenommen werden, auszuführen. Ihr völlig unterentwickeltes Gehirn wäre dazu gar nicht fähig. Was man sehr schön an den Hündenrassen, die von unseren tapferen Kriegern auf dem Festland angetroffen wurden, sehen kann.

Wo wir gerade vom Festland reden, als die letzten Tritthünden aus der Therner Gegend verschwanden, kam es bedauerlicherweise auch zu einigen Übergriffen auf harmlose und unschuldige Ratten. Leider wiesen diese nämlich eine gewisse Ähnlichkeit mit den Tritthünden auf, es kam zu Verwechslungen, das ungebildete Volk griff im Übereifer auch einige der durchaus intelligenten und geachteten Ratten an. Doch konnten diese bedauerlichen Mißverständnise geklärt werden und die Ratten mußten das verdiente Schicksal der ungeliebten Hünden nicht teilen.

Selbstverständlich fehlte es im Laufe der Jahrhunderte nicht an Versuchen der tumben Hünden, auf die Insel zurückzukehren. Sei es an Bord von Schiffen Nichtchaladorner, sei es als versteckte, todbringende Boten der Göttin des Wahns in den Frachträumen der einzigartigen Schiffe unserer Insel. Ja, die Göttin des Wahns schlug vereinzelt Menschen - nie aber Sunkeazar! - in ihren Bann und gab ihnen den perversen Gedanken ein, die Hünden wären gar lieblich anzusehen und sehr possierlich und so entbrannten diese Menschen - nie aber Sunkeazar! - in widernatürlichen Gefühlen zu diesen ekelhaften Geschöpfen und versuchten, sie heimlich auf die Insel zu schmuggeln. Ja, solcherart kann der Wahnsinn sein, den die Göttin den Menschen bringen kann, möge uns die Herrin Halconia vor ihr schützen. Goloph Tiglit nennt sie - die Göttin des Wahns, nicht die edle Herrin Halconia die Klaue - ja deshalb auch (in seinem religiösen Werk „Von denen Wesen, die Götter geheißen“) die „Göttin der Hünden“ und „Hündenin der Götter“. Doch dies gehört in einen Bericht über Götter und Religion, nicht in einen über die Edelechsen unserer schönen Heimat!

Darum genug davon. Das heißt, der geneigte Leser soll natürlich noch erfahren, daß die Versuche der schnöden Hünden, auf unserer prächtigen Insel Pfote zu fassen, sämtlich scheiterten. Einlaufende Schiffe werden ja schließlich in jedem Hafen kontrolliert, und harte Strafen treffen den, der es wagt, Hünden in die Gefilde Chaladorns einschmuggeln zu wollen. Egal ob er Chaladorner oder Nicht-Chaladorner ist - die Hünden werden konfisziert, erschlagen und verbrannt. Die Verbrecher zahlen mit guten Gold für diese ihre finstere Absicht. Auch Peitschenhiebe, zur frommen Erbauung, werden von unseren unfehlbaren Hafenrichtern schon einmal verhängt. Auf daß die armen Irregeleiteten auf die rechte Strasse zurückfinden. Und natürlich werden noch immer Belohnungen an ehrliche Matrosen und andere bezahlt, die solche Schmuggelversuche aufdecken. Denn es steht geschrieben im Codex Murphlos: „Ehren sollst du die edlen Echsen, die uns der hehre Gott Thagoth gesandt hat, die er mit Klugheit und einem raschen Verstand beehrte, auf das sie den Menschen - und natürlich den Sunkeazar - beistehen in der Not, aber auch bei alltäglichem. So du an zweiter Stelle die geheimnisvollen Katzen sollst würdigen, die ihren Weg unter den bleichen Monden ziehen, frei und versehen mit dem Schutz ihrer Göttin Ildru. Und nach ihnen, die flinken Ratten, rasch und umtriebig, doch auch putzig anzusehen und als Gespielen der Kinder oft beliebt. Verfolgen aber sollst Du die ekelhaften Kinder der Göttin des Wahn, die sabbernden Hünden! Vertreiben sie von der geheiligten Insel, erschlagen, ersäufen und mit allen Mitteln ihr dasein beenden!“ Ja, so und ähnlich spricht unser weiser Murph Amber und gab uns sein Gesetz der reinen und unreinen Tiere. Wo unter die letzten vor allem die Hünden und ihre näheren Verwandten fallen.

Doch zurück zu den Echsen, die unsere Insel so reichhaltig bewohnen. Die uns zur Seite stehen und dafür unsere Liebe und Achtung verdienen.

Unter den vielen Echsen ist vor allem eine als Hausechse sehr beliebt, eine Leguanart, die Anolis oder Drachenechse genannt wird. Mit Schwanz mißt sie etwa fünf Spannen, es mögen auch sechs sein, sie hat eine blattgrüne Grundfarbe und purpurne Querbinden. Diese Echsenart bringt hervorragende Kletterer hervor und selbst unser Herrscher, der berühmte und großartige Eksar Druun, besitzt ein solch edles Exemplar, welches meist auf seinem Arm sitzt und ihn bei Audienzen und Empfängen berät, wie erzählt wird. Das Tier wird meist nur „Eksars Arm“ genannt und soll mißliebige Besucher, Attentäter und Verräter mit einem einzigen Biß seiner Zähne töten können, erzählt man.

Seltsam und überaus beachtenswert ist auch, daß unsere tapferen Krieger auf dem Festland keine solch klugen Echsen, wie sie bei uns, auf unserer prächtigen Insel vorkommen, entdecken konnten. Unser gnädiger Herr ANRASH wird es in seiner Weitsicht so eingerichtet haben, daß unsere, seine, Insel eben etwas besonderes und einzigartiges unter Myras Sonnen ist, gepriesen sei er!

Die Tätigkeiten und Aufgaben der Echsen erklärt eigentlich schon ihr jeweiliger Beiname. Und so ist es müßig von mir, zu erklären, daß Wachechsen dafür eingesetzt werden, Gebäude oder Personen zu bewachen. Oder daß die zierlichen und farbenprächtigen Schoßechsen vor allem zur Freude und Unterhaltung gehalten werden. Oh, wer schon einmal eine Ekan im prächtigen Schuppenkleid singen hörte, der weiß erst, was uns mit unseren Echsen für eine Herrlichkeit gegeben wurde!

So seien mir hier nur die folgenden Erläuterungen gestattet:

Echsen gibt es auf Chaladorn in allen Größen und Farben.

  • Geschmeidige und flinke Lanfurs werden gern als Wachechsen gehalten. Mit ihrer Höhe von einem bis zwei Schritten und ihrer Länge von bis zu drei Schritten und ihrem furcherregenden Gebiß schrecken sie so manchen heimlichen Dieb gründlichst ab. Auch erlaubt ihnen ihr dunkelgraues bis dunkelgrünes Schuppenkleid, sich hervorragend zu tarnen (in der Nacht), und sie sind Meister im Anschleichen an eine Beute (in diesem Fall den Dieb).
  • Als Zugechsen werden dagegen die stark gebauten Ranfrollz genützt, leicht zu erkennen an ihren braunroten Schuppen und dem extremen Dickschädel.
  • Als Spielkameraden für die Kinder eignet sich hervorragend die liebevolle Radurmit, eine edle Echsenart mit schlankem, schön anzuschauendem Körperbau, ausdrucksstarken Augen und einer geradezu sprichwörtlichen Sanftmut. Ich selbst hatte einmal ein sehr schönes Exemplar, doch leider verließ es mich. Nun gut, genug geschwärmt. Jeder Gast kann sich im Hafen und auf den Strassen unserer schönen Stadt Chalwyrn von der Einzigartigkeit unserer Echsen überzeugen.

Als Kuriosität möchte ich hier zum Abschluß noch auf die Bruderschaft der Purpurnen Eidechse hinweisen. Ein Geheimbund, mysteriös und von Rätseln umgeben. Wenn man den einen glauben darf, stellt er die wahre Macht im Reich dar, wenn man anderen glauben schenken will, so besitzt er magische Macht über alle Arten von Echsen. Von der kleinsten Zwergechse, der grünen Arevne, bis zum größten Drachenherrn Myras und den Seedrachen unseres Herrn ANRASH. Wieder andere sehen in der Bruderschaft nur einen verlorenen Haufen von Ewiggestrigen, ohne genau zu erläutern,was sie damit eigentlich meinen. Jedoch vermeine ich, daß wir von dieser Bruderschaft in Zukunft noch hören werden, oh ja.

Und so schließe ich vorläufig dieses Loblied auf unsere Echsen.

Tewacht Gaggwonfl, Inselchronist

Siehe auch[]


Advertisement