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Dir-agok - nominelle Taadrai (Nachfolgerin des Herrschers) von Tarn-A-tuuk.

Die Stammutter des Clans Dir war eine der Zwillingstöchter von Bran und Karontil. Im Gegensatz zu ihrer Zwillingsschwester Din jedoch war sie dem Wolfsgotte mehr zugetan als dem Sturmsohne, so daß in ihrem Clan traditionell der Kerbatu-Glaube verbreiteter ist als der an Talarka. Dies trifft auch auf die Familie zu, in der Agok im Einhornmonde 411 n.P. als jüngstes von vier Kindern geboren wurde. Großen Anteil an ihrer Erziehung während ihrer frühen Kindheit hatte ihr zwölf Jahre älterer Bruder Megot, und der kann jedem, der ihn danach fragt, eine Menge fast unglaublicher Begebenheiten über die kleine Agok erzählen.

Agok ist in der Geschichte des Clans Dir bereits die Zweite, die mit den Fähigkeiten der Urahnin Sylt (die Karontil's Mutter und die erste Zauberkundige unter den Ter-baak war) geboren wurde. Schon als Wiegenkind konnte sie Gegenstände allein durch die Kraft ihres Willens bewegen, z.B. ihre eigene Wiege brachte sie so einst zu Fall, um dann fröhlich glucksend herauszukrabbeln. Daß ihrer Mutter Dir-kenar vor Schreck -und als die Kleine dann zu krabbeln anfing, vor Staunen- fast das Herz stehen geblieben wäre, könnte einer der Gründe sein, weswegen sie gern ihrem ältesten Sohn Megot die meisten Aufgaben der Erziehung überließ, denn der hat mit seinem sonnigen Gemüt nicht die geringste Furcht vor Agok's übernatürlichen Kräften. Im Gegenteil, es war für ihn eine spannende Unterhaltung, zu erwarten und zu erleben, was als nächstes geschehen würde.

Daher verwundert es auch nicht, dass Agok viele von Megot's Lieblingsbeschäftigungen teilt. Allerdings hat sie ihren Bruder schon in früher Jugend in den meisten dieser Disziplinen überflügelt. Sie galt bereits mit 10 Jahren als die beste Ter-geek-Reiterin aller Zeiten und wird von vielen Kriegsveteranen um ihre Zielgenauigkeit beim Bogenschießen beneidet. Sonstige Kriegswaffen führt sie eher ungern, jedoch selbst unbewaffnet ist sie eine ernstzunehmende Gegnerin.

Barn-taak, derzeitiger Herrscher über Tarn-A-tuuk, hatte eigentlich geplant, Dir-agok sein Amt zu übertragen, sobald diese die Volljährigkeit erreicht (426 n.P.). Allerdings hat die kurz vorher über Kiombael hereingebrochene Zeitpest diese Pläne vorläufig vereitelt. Agok's zweiter Mentor Tor-tenak soll Barn-taak außerdem nahegelegt haben, die Taadrai anläßlich ihrer Ernennung zur Tuuk-Or-taak zu ehelichen. Barn-taak indes hätte dieses Ratschlages nicht bedurft, denn nur allzu offensichtlich war die Zuneigung, die Dir-agok ihm gegenüber hegte, und in dem Maße, wie sie zu einer jungen Frau heranwuchs, wandelte sich diese anfangs kindliche Zuneigung in wahre Liebe, die von Barn-taak, wiewohl er Agok immer wie eine Tochter behandelt hat, auch erwidert wird. Sobald nun der normale Zeitlauf wiederhergestellt ist, wird die Vermählung nachgeholt. Dir-agok wird sich dabei dem Clan des Bräutigams anschließen. Da ihr gleichzeitig Amt und Würde der Tuuk-Or-taak übertragen wird, tritt dann die kuriose Situation ein, dass dem alten Barn-taak die junge Barn-taak im Amte folgt, denn als Herrscherin führt Agok nicht mehr ihren Vornamen, sondern den Titel "-taak", der ihrem neuen Clannamen "Barn" angehängt wird. Ihr Vorgänger wird dann, wieder unter seinem Geburtsnamen Barn-terak, weiterhin das Amt des Talarka-birkan (Reichshohepriester Talarkas) ausüben.

Neure Entwicklungen (430 n.P.)[]

In Zuge der Ausbreitung der Zeitpest wurde Dir-agok eine Prophezeiung offenbar, wie ein Tor sie nach Kiomba führen solle, um dort das Schicksal Kiombaels den Klauen der Zeitpest zu entreißen. Tatsächlich wurde das Tor am Adlersteig gefunden und geöffnet, und Dir-agok verließ mit 300 Getreuen ihre Heimat. Das Tor führte sie jedoch entgegen den Erwartungen nicht nach Kiomba, sondern - zeitversetzt um drei Jahre - nach Störsjon, einer Insel im Reich Malkuth auf dem Nachbarsegment Karnicon. Dort hat Dir-agok mittlerweile ihre Machtbasis etabliert. Welche Kämpfe ihr das Schicksal in der Fremde aufbürden wird, bleibt abzuwarten. Ebenso ist ungewiss, wie und wann sie in ihre Heimat zurückkehren kann.

Persönlichkeit und Erscheinungsbild[]

Von ihrer Statur her ist Dir-agok eine typische Ter-baak - mit ihrem geräumigen Brustkorb, dem nicht allzu hohen Wuchs (sie misst gerade mal 163 cm) und ihren kräftigen Gliedern. Man könnte sie als athletisch mit einer weiblichen Note bezeichnen. In den Augen der meisten (männlichen) Ter-baak, die sie zu Gesicht bekommen haben, verkörpert sie das Idealbild der perfekten Frau. Ihre Haut hat einen ebenmäßigen bronzenen Teint und eine feine Behaarung. Ihr Haupthaar ist so schwarz, dass es schon fast einen bläulichen Schimmer aufweist, jedoch im Licht der untergehenden Sonne leuchtet es kupfern. Agok hat dunkelbraune Augen mit einem violetten Schimmer.

Irgendwelche Schamgefühle sind für Dir-agok etwas ziemlich Fernes, daher sieht man sie in der unverhüllten Pracht ihres makellosen Körpers eben so oft wie in leichter Lederbekleidung, die sie nur trägt, wenn es zum Schutz vor Gelände- oder Witterungseinflüssen erforderlich erscheint, oder wenn sie sich bemüht, auf eventuelle Befindlichkeiten Anderer Rücksicht zu nehmen. Bei extremer Kälte wird diese Kleidung noch durch einen Überwurf aus Wolfsfell ergänzt, im Kampf trägt sie zudem ein leichtes Kettenhemd zwergischer Anfertigung, das ein Gesandter der Xumbroschs-Aran-Tor einst als Gastgeschenk mitgebracht hatte.

Die Gesichtszüge Dir-agoks wirken auf Außenstehende fast alterslos, denn die Weisheit der Generationen, die im magischen Ritual der Initiation auf sie übergegangen war, sowie die Trauer um ihre Zwillingskinder, die sie in der Obhut ihres Bruders zurücklassen musste, ist ihrem ansonsten jugendlichen Gesicht durchaus anzusehen. Wie bei allen Ter-baak wird es natürlich von einer ziemlich ausgeprägten Nase geziert. Ihr Mund ist schmal, doch kann er, wenn Agok das will, sehr sinnlich wirken.

Alles in allem ist Dir-agok in den Augen der Ter-baak eine Schönheit. Aus der Sicht von Denara, einer albianischen Alchimistin in Dir-agoks Begleitung, wirkt sie dagegen wohl eher plump und vielleicht sogar unweiblich.

Dir-agok ist sehr emotional veranlagt, und die Zeitstarre, der Barn-taak zum Opfer gefallen ist, hat ihr sehr zugesetzt. Seither trägt ihr Verhalten mitunter leicht fatalistische Züge. Zudem kann sie in dem, was sie sich in den Kopf gesetzt hat, sehr hartnäckig sein (manche würden es vielleicht auch als starrköpfig oder stur bezeichnen). Manchmal ist sie recht impulsiv, aber niemals aufbrausend. Sie bemüht sich immer darum, gerecht zu bleiben. Ihre Auffassung von Gerechtigkeit ist allerdings von ihrem Glauben an den Wolfsgott bestimmt.

Dennoch meidet Agok nach wie vor den Umgang mit anderen Waffen als ihrem Langbogen. Mit diesem jedoch ist sie nahezu unfehlbar. Ihre Vorausahnung im Zusammenhang mit ihren telekinetischen Fähigkeiten und ihren ohnehin herausragenden Fähigkeiten als Bogenschützin sorgen dafür, dass es so gut wie kein Ziel innerhalb von knapp 1000 Schritt um sie herum gibt, das sie nicht punktgenau treffen würde. Sie ist darüber hinaus eine exzellente waffenlose Kämpferin. Selbst ein Dutzend bis an die Zähne bewaffneter Elitekrieger hätte wahrscheinlich recht geringe Chancen, sie zu überwinden. Zwei Dutzend könnten es vielleicht schaffen.


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