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Das Ende des Uiam-Stammes

Wie üblich beschränkte kalter düsterer Morgennebel die Sicht, selbst hier noch jenseits des Randes der Sümpfe, wo sich die Rotte meines Stammes vorsichtig einem Dorf der haarlosen Menschen näherte.

Wir waren nie besonders zahlreich gewesen und unsere Macht hatte weiter abgenommen seit unser Patriarch den Herrn des Squinn-Stammes beleidigte, woraufhin uns dieser den Fruchtbarkeitszauber verweigerte. Doch nun wird sich dies ändern, denn heute holen wir uns zahlreiche neue Sklaven aus dem trockenen Land. Wir waren frohen Mutes und unsere Rotte stimmte einen schaurigen Kriegsgesang an.

Unbemerkt erreichten wir das Dorf und der angemietete Squinn machte sich umgehend an die Arbeit. In einem Kessel rührte er einen furchtbar stinkende Brühe an, die der leichte Wind in Richtung Dorf trieb. Dort wurde der Nebel noch dichter und wir hörten das Keuchen der Menschen, als ihre schwächlichen Gedärme versagten. Als unser Rottenführer, der mein Wurfbruder war, das Signal gab stürmten unsere Krieger mit Keulen und Netzen bewaffnet aus der Deckung ins Dorf, die wenigen Wachen waren nicht in der Lage Widerstand zu leisten und wurden schnell eingefangen. Das Schicksal dieses Dorfes schien besiegelt und die Zukunft des Uiam-Stammes gesichert, doch dann geschah das unfassbare. Hunderte von bewaffneten Haarlosen ritten auf diesen ekelhaften Pferden in das Dorf und fielen über uns her. Viele meiner Brüder fielen diesem Ansturm zum Opfer doch wir wehrten uns heftig. Aber ihre Zahl war zu groß und wir nicht auf eine richtige Schlacht vorbereitet, so starben immer mehr meiner Brüder und unsere Niederlage war abzusehen. "Bring den Squinn in Sicherheit!", rief der Rottenführer mir zu. Natürlich hatte er recht, denn der Verlust eines gemieteten Squinns konnte den Ruin eines ganzen Stammes bedeuten. Ich eilte zu der Stelle wo der Squinn seinen Kessel aufgestellt hatte, doch da war er nicht mehr. Verzweifelt machte ich mich auf die Suche, flehte dabei zur Großen Mutter, dass der Squinn sich rechtzeitig in den Sumpf gerettet hat. Plötzlich hörte ich hinter mir ein Geräusch, doch bevor ich mich umdrehen konnte, erhielt ich einen Stoß in den Rücken und eine eiserne Spitze bohrte sich durch meinen Körper. Als ich starb war meine letzte Hoffnung, dass der Squinn sich gerettet hatte und der Uiam-Stamm überleben würde

In einem finsteren Keller in Squärdalon saß Daehsquinn über seine verbotenen Bücher gebeugt. Nach einem zaghaften Klopfen betrat ein Squinn die Halle und wartete bis ihm der Patriarch seine Aufmerksamkeit schenkte.

"Oh Daehsquinn, ich bin zurückgekehrt. Der Angriff ist wie geplant verlaufen und die Haarlosen haben ihr Gold erhalten."

"Sehr schön, Krel, dann befehle nun unseren Kriegern den Angriff. Die Sklaven werden wie geplant an die Tunneler verkauft und das Gold mit den Kriegern geteilt. Ich möchte, daß Name Uiam nie wieder in meiner Gegenwart genannt wird."

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