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Chairedia - Antharlans HST

HST-Silhouette


Chaireddia

Chaireddia, die Hauptstadt von Antharlan

Chaireddia - Die zu Zeiten und zu Ehren von Chaireddin de Valmore erbaute neue Hauptstadt, nachdem die Purpurne Bruderschaft die alte Hauptstadt, Helion, wie ganz Rillannon wegen der Invasion der Wergols des Arus Ur Eklas im Jahr des Feuers 407 n.P. verloren gegeben hatte. Es ist die grösste Stadt von Tharlan und heute die Hauptstadt von Antharlan.

Bereits kurze Zeit nach der Gründung der Stadt, im Jijar 405 nP, durch Chaireddin de Valmore, vor allem aber nach der Aufgabe Helions, im Marschäschwan 407 nP, kam das Gerücht auf, Chairedia werde die neue Hauptstadt der Purpurnen Bruderschaft und dies trotz ihrer, für die Beherrschung des Grünen Meeres, ungünstigen Lage.

Chairedia war vor allem die Stadt Chaireddins und viele erwarteten deshalb auch, daß der Archon seine Stadt zur Hauptstadt machen würde. Doch es war, als ob Chaireddin seinen Entschluß, Helion zu räumen, bereuen würde. Zu seinen Lebzeiten wurde keine neue Hauptstadt der Bruderschaft erwählt. Weder Thahar, auf das einige der älteren Brüder zurückkehren wollten noch Chairedia, auf dessen Treue sich der Archon hätte verlassen können.

Zu Beginn des Jahres 408 nP sandte Chaireddin allerdings seinen Sohn und andere Mitglieder seiner Familie in die Stadt. Als er allerdings im Elul 408 nP auf Devur ermordet wurde, gab es keinerlei Anzeichen dafür, daß Chairedia nun Hauptstadt werden sollte.

Den Verantwortlichen an der Spitze der Bruderschaft, nach der Ermordung Chaireddins waren dies vor allem Achaios Chorax und die Duces, war allerdings recht schnell klar, daß die Bruderschaft ein neues Zentrum brauchen würde. Nova Helion hatte gute Chancen aber es lag zu Nahe an der Grenze zu Karalo-Floran. Caldün wiederum lag zu Nahe am Gebiet der verräterischen Aeri. Auf der Halbinsel Tharlan dagegen, ziemlich sicher vor den Gegnern der Bruderschaft, lag Chairedia. Allerdings waren es nicht allein diese Überlegungen. Es war wohl auch ein Zeichen der Anerkennung und der Sympathie für den getöteten Archon, daß sich bereits im Schewat 408 nP seine Stadt als neue Hauptstadt durchgesetzt hatte und auch offiziell dazu erklärt wurde.

Den Ausbau der Stadt zur Hauptstadt überließen die Führer der Bruderschaft dem noch von Chaireddin selbst eingesetzten Stadtherren, dem Ethnarchen Telicur Turcas. Dieser war bei den Stadtbewohnern sehr beliebt, hatte er sich doch schon seit 405 nP für ihre Belange eingesetzt. Telicur nahm sich mit Feuereifer seiner neuen Aufgabe an. Zum einen mußten viele Flüchtlinge aus Rillanon und von den Küsten des Grünen Meeres untergebracht werden (sie waren vor Arus Ur Eklas und dem Jahr des Feuers geflohen), zum anderen mußte die Befestigung der Stadt verbessert werden. Telicur begann beide Aufgaben gleichzeitig. Unter einem erheblichen Aufwand an Geldmitteln, Sklaven, Freiwilligen und freien Arbeitern umgab er Chairedia mit einer zweiten Stadtmauer, kaum 40 Schritt vor der Mauer Chaireddins. Die äußere Mauer, nach ihrem Erbauer auch die Telicurmauer genannt, umschließt den Hügel, auf dem Chairedia hauptsächlich liegt, fast völlig. Im Gegensatz zur inneren Mauer, der Chaireddinmauer, ist sie nur 17 Schritt hoch und etwa 10 Schritt breit (die innere Mauer ist 25 Schritt hoch und 15 Schritt breit). Die Fundamente beider Umwallungen reichen 50 Fuß tief in die Erde, so tief, daß jedes Eindringen durch Untertunnelung so gut wie ausgeschlossen ist. Den Abschluß der Mauern bilden Zinnenkränze, die den Kriegern als Brustwehren dienen. Weiter stampfte Telicur ein neues Wohngebiet aus dem Boden. Es erstreckt sich rechts und links der Eranthmündung, vor allem aber auf dem linken Ufer. Dort errichtete er die sogenannte "Neustadt". Sie erstreckt sich vom Ufer des Eranth bis zur Chaireddinmauer. Die Neustadt wird nur von der Telicurmauer geschützt, die hier allerdings durch einen sechs Schritt breiten Graben verstärkt wird. Als weiteren Schutz der Neustadt ließ Telicur das Kastell der sechs Türme am Ufer des Eranth errichten. Von dort kann der Fluß mit Hilfe einer Sperrkette zu einem Turm am anderen Ufer gesperrt werden. Die Kette ist aus demselben Metall wie es die Sperrketten sind, die die Häfen der Stadt vor einem Angriff vom Meer schützen, aus geschmiedetem Eisen. Um eine Verbindung zwischen der ursprünglichen Stadt und der Neustadt herzustellen, ließ Telicur die Chaireddinmauer an einer Stelle durchbrechen und legte dort das 'Neue Tor' an. Von der Neustadt erreicht man es über eine kurze Serpentinenstrasse, die hinauf zur älteren Stadt führt. Für die Neustadt selbst ließ er neben dem Kastell der sechs Türme, in dessen Schutz, das 'Mondtor' erbauen. Wie jedes Stadttor Chairedias hat es drei Bogenöffnungen, einen Straßendruchgang und zwei seitliche Fußgängerpassagen. Die Tore werden mit schweren hölzernen Türen verschloßen, sobald die Sonne untergeht. Am Mitteltor ist noch ein hölzernes Fallgitter angebracht, das notfalls hinuntergelaßen werden kann. Türen und Fallgitter sind mit Bronzeplatten, beim Mondtor mit Eisenplatten, verkleidet.

Außer den Neubauten ließ Telicur auch im inneren der älteren Stadt neue Häuser errichten. Die Anlage der älteren Stadt war großzügig genug gewesen, man mußte zwar auch auf einige der Baumbestandenen Grünflächen und großen Gärten zurückgreifen aber von diesen sind noch immer viele geblieben, um der Stadt einen lebendigen, grünen, Ausdruck zu verleihen.

Die Trinkwasserversorgung der Stadt beruht auf drei "Säulen". Zum ersten der Fluß Eranth, zum zweiten existieren viele private und öffentliche Zisternen und zum dritten spendet die Grewiaquelle, auf dem Plateau des Hügels, reichlich frisches, wohlschmeckendes, Wasser. Das Wasser der Grewiaquelle war bereits zu Chaireddins Zeiten aus dem Quellteich in Kupferrohre geleitet worden, diese führen zu den öffentlichen Brunnen, den Aborten, Bädern wie auch zu den Privathäusern. Bei Wasserknappheit, was sehr selten vorkommt, da die Inlandberge (das Hochland von Esbis) die feuchten Regenwolken die von der Weiten See heranziehen, aufhalten und zu reichlichem Regen veranlaßen, können Schleusentore an der Quelle geschlossen werden. Zuerst zu den Privathäusern, dann, wenn notwendig zu den Bädern und Aborten. Die Brunnen, an denen sich viele Einwohner von Chairedia versorgen, werden zuallerletzt von einer solchen Maßnahme betroffen. Wohlhabende Bürger speichern ihr Wasser in Zisternen hoher Ziegeltürme. Durch das Gefälle erhält das Wasser so viel Druck, daß alle angeschloßenen Häuser versorgt werden können.

Chairedia besitzt auch ein Kanalisationssystem. Die Abwässerkanäleunter den Gehsteigen, die ursprünglich nur das Regenwasser aufgenommen hatten, ließ Telicur vergrößern und mit den öffentlichen und privaten Häusern durch Tonröhren verbinden. Die Abwässerkanäle sind aus Gußmauerwerk gebaut und für den Fall einer Reparatur mit losen Steinplatten verschlossen. Sie führen unter der Stadtmauer hinweg durch eiserne Wehre ins Meer.

Bereits unter Chaireddin sind die prächtigen Tempel der Stadt erbaut worden. Aus polierten Kalksteinblöcken errichtet, mit hölzernem Gebälk und Tonziegelbelag. Gut 80 Schritt t vor dem Mondtor ließ Telicur zu Ehren und im Gedenken an Chaireddin einen großen Bogen errichten. Als Baumaterial dienten Ziegel, die mit farbigen Marmorplatten verkleidet wurden. Der bogen wird absichtlich nicht als Triupfbogen bezeichnet. Er zeigt nämlich auf seinen Friesen viele Begebenheiten aus dem Leben des Archon. Vom Sieg in der Seeschlacht gegen die antalischen Aufständischen bis zur Flucht aus dem Wald von Manar, vom Antritt seiner Herrschaft in Helion bis zu seiner Ermordung auf Devur. Auch die steinere Brücke über den Eranth ist Telicurs Werk. Dadurch ist es möglich, ohne ein Boot zu benützen, von den Wohngebieten am rechten Eranthufer ins Zentrum der Stadt zu gelangen. Auf den drei großen Märkten der Stadt, dem Puramarkt, dem Seemarkt und dem Sklaven- oder Landmarkt, werden viele Güter der Stadt und aus fernen Gegenden angeboten. Von Gemüse, Obst, Korn, Fisch und Wein bis zu Öl, Gebrauchsgegenständen, Waffen und Sklaven. Telicur Turcas hat sich den Namen des zweiten Gründers von Chairedia verdient.


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