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Berg der Gesichter -

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Karte von Dandamar, rechts der Berg der Gesichter in Sichtweite des Nadelfelsens, von Helmut Pesch für My20 der Mythor-Serie.

Vom blinden Bildhauer Hester (Prinz von Elvinon um Allumeddon) geschaffenes Monument des Lichtboten im Thysias des Landes Tainnia.

BERG DER GESICHTER - Dabei handelt es sich um einen Ta­felberg im Lande Dandamar, nahe der Grenze an die Wildlän­der. Er steht in einem hügeligen, dicht bewaldeten Gebiet. Sei­ne Höhe beträgt etwa einhundert Mannshöhen, der Durchmes­ser an seinem Fuße mißt an die vierhundert Schritt, der Grund­riß ist fast kreisförmig. Das Gipfelplateau hat einen Durchmes­ser von zweihundert Schritt. Die Farbe des Felsens ist grau­braun, der Berg völlig unbewachsen. Im Lychnos, in Richtung des Verwunschenen Tales, des 4. Fixpunkt des Lichtboten, aus dem Mythor das Einhorn, den Schneefalken und den Bitterwolf geholt hat, befindet sich ein großer Höhleneingang, durch den man in das Innere des Berges gelangt. Dort befindet sich ein Höhlensystem, das drei gleichgroße Gewölbe miteinander ver­bindet. Darin hat einst der Bildhauer Urzuguhr gehaust. Urzuguhr war ein großgewachsener alter Mann mit einem dichten weißen Bart. Als Mythor ihm zum erstenmal begegnete, da teilte ihm dieser begnadete Bildhäuer mit, daß es sein geheim­ster Wunsch sei, dem Lichtboten zu Ehren ein Denkmal zu errichten und aus dem Stein des Berges die Gesichter von Hel­den und Göttern zu hauen, als Symbole für die Unvergänglich­keit der Lichtwelt - und als Abschreckung für die Dämonen. Doch so genial Urzuguhr auch war, so verblendet war er auch. Denn die Gesichter, die er im Stein verewigte, waren keine Ab­bilder von Helden und Göttern der Lichtwelt und schon gar nicht Ebenbilder des Lichtboten. Es handelte sich durchweg um abstoßende, häßliche Dämonenfratzen, die dieses Genie mit dem verwirrten, von der Saat des Bösen angegriffenen Geist aus dem geduldigen Stein schuf. Ohne es zu wissen, war Urzuguhr zu einem Werkzeug des Obersten Caer-Priesters Drudin geworden, der zum Verwunschenen Tal, diesem Stütz­punkt der Lichtwelt und der Weißen Magie, ein Gegenstück der Schwarzen Magie schaffen wollte.

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Urzuguhr stürzt sich vom Berg der Gesichter, im Hintergrund der Nadelfelsen. Bild: Helmut Pesch für My20.

Mythor gelang es schließlich mit dem Gläsernen Schwert Al­ton, die Dämonenfratzen des Berges der Gesichter zu zerschla­gen und so Urzuguhr die Augen über seine Verfehlung zu öff­nen. Als der in die Irre geleitete Bildhauer die Wahrheit erkann­te, sein Lebenswerk zerstört sah, stürzte er sich von der Platt­form des Tafelberges in den Tod. Seine Stelle nahm der halbblinde Hester, der sensible und ätherische Bruder der Königin Elivara von Nyrngor, ein, des­sen Geist den Dunkelmächten nicht zugänglich war. Hester setzte Urzuguhrs Lebenswerk fort, aber unter seiner Hand ent­standen keine Dämonenfratzen, sondern Gesichter von einma­liger, übersinnlicher Schönheit - das adäquate Gegenüber für das Verwunschene Tal ein passendes Gegenstück für einen Fixpunkt des Lichtboten.

Als Nottr nun nach so langer Zeit an diesen schicksalsträchti­gen Berg zurückkommt, ist Hester immer noch an der Arbeit. Unermüdlich schlägt er mit dem Meißel den Fels und formt aus ihm Gesichter von übernatürlichem Aussehen. Auf die Frage, ob es sich dabei um vergangene Helden handelt, die für die Werte der Lichtwelt ihr Leben ließen und die auf diese Weise im Buch der Welt verewigt werden sollen, weiß Hester keine Ant­wort. Er kann nicht sagen, wer seine Hand führt, wenn er den Meißel ansetze und diese edlen, gütigen und kraftvollen Ge­sichter aus dem harten Fels formt. Gewiß ist nur, daß er nicht von Stimmen des Bösen gelenkt wird, sondern daß er ein Werk des Guten vollbringt.

Hester hat viele Helfer und Gleichgesinnte um sich geschart, die ihm willig zur Hand gehen, und als Nottr ihn bittet, die Alten und Schwachen und Kinder, die Kampfunfähigen der Großen Horde, bei sich aufzunehmen, gibt Hester seine Zustimmung. So wird Nottr im Jahr 121 vP eine große Sorge los, und er kann sich freier für den Waffengang gegen die Caer-Priester rüsten.

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