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Barn-taak - diese Bezeichnung vereinigt in sich Name und Titel des Herrschers des Reiches Tarn-A-tuuk. Barn ist der Name des Clans, aus dem er stammt, taak ist die Kurzform des Titels Tuuk-Or-taak, der soviel bedeutet wie "Edler Behüter des Reiches des Lebens".

Herkunft

Der Clan der Barn gehört zu den kleineren in Tarn-A-tuuk. Er umfaßt nur etwa 30 Familien, die am Fuße des Tarn in der Nähe der Großen Handelsstraße leben. Im ophischsten Zipfel des Tarn, am Sonnenhang des Siibarn-terdek, findet der Wanderer, der sich den gewundenen Pfad über den diktyschen Siibarn-Paß hochgearbeitet hat, das Ter-batook, in dem Barn-terak im Jaguarmond des Jahres 365 n.P. geboren wurde. Es ist etwas kleiner als die meisten Ter-batook, bietet aber dennoch der heutzutage 15-köpfigen Familie genügend Platz. Terak (der Name ist abgeleitet von dem uralten Wort Terren-akra für „Steinadler“, das heutzutage Tarnak-erka gesprochen wird) war das fünfte von sieben Kindern der Heilkundigen Barn-siit und des Steinschürfers Barn-teik. Von seiner Mutter lernte er den Umgang mit dem Strauchgewächs Ter-briik, von dem es reichliche Vorkommen auf einem Felsplateau etwa 700 m oberhalb des Ter-batook gibt.

Persönlichkeit

BarnTaak

Porträt und Signatur von Barn-taak (421 n.P.)

Über die persönlichen Neigungen und Vorlieben Barn-taak’s ist in der Öffentlichkeit wenig bekannt. Von seiner Mutter wird jedoch behauptet, der junge Terak habe schon mit vier Jahren eine gewisse Leidenschaft für Gebirgswanderungen entwickelt, was die Familie oftmals in Angst und Schrecken versetzte, wenn der Knabe plötzlich einfach verschwunden war. Mit sechs Jahren ritt er bereits seine eigene Ter-geek (normalerweise sind erst erfahrene Reiter reiferen Alters in der Lage, diese eigensinnigen Tiere zu beherrschen), die er Barok-nalt (in etwa "kleines Kuscheltier") nannte.

Terak's magische Begabung offenbarte sich bei einem Unglücksfall: als er mit seiner Mutter auf dem Hochplateau des Siibarn-terdek einen Vorrat von Ter-briik sammelte, kam eine Steinlawine vom Gipfel herabgestürzt. Sie hätte die beiden auf Nimmerwiedersehen verschlungen, doch Terak ballte seine Fäuste und stieß sie gegen den ersten heranrauschenden Felsbrocken, der reflektiert wurde, als wäre er nicht mehr als ein Perkan-dolt (so werden die mit Luft gefüllten Lederbeutel genannt, die zu allerlei Spielen verwendet werden). Noch erstaunlicher, der Rest der Lawine teilte sich genau über seinem Kopf und fiel zu beiden Seiten des Knaben hernieder. Er blieb dabei vollkommen unverletzt, auch wenn seine Mutter schwer verletzt wurde. Doch auch sie genas nach einiger Zeit, lediglich ihre gebrochenen Beine sind seitdem nicht mehr so beweglich wie in früheren Zeiten. Ein Jahr nach dieser Begebenheit kam Terak in die Hauptstadt Ter-A-took, wo er seine Ausbildung als Taadrai (Herrschernachfolger) begann.

Zur Jahrhundertwende kam der damalige Tuuk-Or-taak, Tor-taak, zu der Einsicht, daß die Fähigkeiten des Taadrai seine eigenen bei weitem überstiegen. Er trat von der Reichsherrschaft zurück, behielt jedoch sein Amt als Kerbatu-birkan (Hohepriester des Kerbatu), da Terak seinerseits Talarka-gläubig ist. Zugleich mit dem Amt des Tuuk-Or-taak übernahm er folglich auch das Amt des Talarka-birkan (Hohepriester des Talarka) von der damals schon 87 Jahre zählenden Ken-terak (es ist auffällig, daß terak in Talarka-gläubigen Familien ein sehr beliebter Vorname ist, und zwar für beide Geschlechter).

Barn-taak gilt als ausgesprochen ausgeglichener Mensch. WENN es jedoch jemandem gelingt, seinen Zorn wachzurufen, kann es schon passieren, daß die Zitadelle von ihrer gesamten Belegschaft fluchtartig verlassen wird. Eine belegte Episode berichtet, daß er einmal bei einem Zornesausbruch auf einer Zinne der Zitadelle stand und so heftig auf diese einschlug, daß sie abbrach (an sich eine Unmöglichkeit) und ihn mit in die Tiefe riß. Wie ein Adler seine Schwingen breitete er jedoch seine Arme aus und schwebte auf den Grund der Urnot-kenurtok, der Tiefen Klamm, die die Zitadelle vom Kerbatu-Tempel und die Mittelstadt von der Außenstadt trennt. Bei seiner Landung schlugen Flammen aus der Schlucht und zerstörten eine darüberführende Brücke. Er selbst kam 30 Stunden später aus dem Talarka-Tempel geschritten, mit einer Würde, die noch nie früher und nie wieder seitdem bei irgendeinem Menschen beobachtet wurde. Die Bauschäden sind natürlich längst behoben, und heute weiß keiner mehr, was diesen Wutausbruch bewirkte, und Barn-taak wird keiner danach fragen. Auch weiß niemand, wie er aus der Schlucht auf den Berggipfel gelangte, denn niemand hat ihn in der Zwischenzeit gesehen. Viele junge Leute haben seitdem versucht, einen Weg aus der Schlucht zu finden, doch viele gaben schon auf, bevor sie den Schluchtgrund erreichten, und manche kehrten von dort nie wieder zurück...

Aus wohlinformierten Kreisen verlautet, daß Barn-taak häufig ganze Nächte in meditativer Andacht verbringt. Tagsüber ist er häufig in der Zitadelle anzutreffen, ohne daß man ihn lange suchen bräuchte. Er scheint ein Gespür dafür zu besitzen, wann seine Anwesenheit gebraucht wird, und für jeden, der ein Anliegen an ihn vorzubringen hat, hat er ein offenes Ohr. An jedem dritten Tag leitet er die morgendliche Zeremonie im Talarka-Tempel, wo er auch abends noch lange Stunden seinen Verrichtungen als Talarka-Birkan nachgeht. Mindestens drei mal pro Mond inspiziert Barn-taak die Stadtmauern und Befestigungsanlagen. Bei diesen Gelegenheiten läßt er es sich auch selten nehmen, an den Kampfspielen in der Arena der Unterstadt teilzunehmen. Nur wenn eine strategisch wichtige Mission es erfordert, verläßt Barn-taak die Hauptstadt. In dieser Zeit scheint den Bewohnern Ter-A-took's die Stadt ein bißchen grauer und die Sonne weniger hell zu sein...

Ausblick

Barn-taak wollte sein Amt seiner Nachfolgerin Dir-agok übertragen, sobald diese die Volljährigkeit erreicht. Sie hat großartige Fortschritte gemacht, seit sie ihre Ausbildung unter der Anleitung von Barn-taak Ende 417 n.P. begann. Ihr zweiter Mentor Tor-tenak hat Barn-taak außerdem nahegelegt, die Taadrai anläßlich ihrer Ernennung zur Tuuk-Or-taak zu ehelichen, denn Dir-agok hegt derartige Neigungen bezüglich Barn-taak, der diese auch erwidert. Wie aus der ursprünglich Vater-Tochter-ähnlichen Beziehung eine gleichberechtigte Liebe wurde, wissen nur die Götter. Wie aus der Zitadelle verlautete, wird sich Dir-agok bei der Eheschließung dem Clan Barn anschließen. Demnach wird Barn-taak zukünftig (also nach der Übergabe der Reichsherrschaft) als Barn-terak sein Amt als Talarka-Birkan weiter ausüben, während Dir-agok wiederum als Barn-taak die Herrschafft über Tarn-A-tuuk antreten soll.

Erscheinungsbild

Barn-taak ist ca. 8 ½ Spannen (170 cm nach irdischen Maßen) groß, hat den beachtlichen Brustumfang von ca. 60 Fingerbreit (120 cm) und immer noch volles schwarzes Haar, mittlerweile von ein paar grauen Strähnen durchzogen, das er schulterlang trägt. Sein Gesicht ziert der bei den männlichen Ter-baak übliche Vollbart, allerdings trägt er ihn eine Spanne lang, etwas länger als allgemein üblich. Charakteristisch für sein Gesicht sind die sehr buschigen, über der Nasenwurzel zusammenstoßenden Augenbrauen, die den Eindruck von Vogelschwingen hervorrufen. Die Nase ist sehr ausgeprägt kolbenförmig, die Augen purpurfarben. Als Kopfbedeckung trägt Barn-taak eine Kappe aus Ter-geek-Fell, zu zeremoniellen Anlässen ein mit Adlerfedern geschmücktes Stirnband. Er kleidet sich in Tunika, Weste und Hosen aus Ter-geek-Leder und trägt einen aus Ter-briik-Rinde gefertigten sehr breiten Gürtel, darüber ein Waffengehänge aus ineinander verflochtenen Silberringen. Seine Waffen sind die Streitaxt und ein kurzes Schwert sowie einige Wurfscheiben, ähnlich wie Shuriken. Auf der Jagd oder in Feldzügen hat er außerdem immer seinen Kompositbogen dabei, der übrigens - unter Verwendung von speziell gehärtetem Ter-briik-Holz - aus zwei Hörnern eines Ter-geek zusammengesetzt ist (Gerüchten zufolge soll es sich dabei um o.g. Barok-nalt handeln). Im Feldzug trägt er außerdem ein Kettenhemd, ebenfalls aus Silberringen. In der kalten Jahreszeit trägt Barn-taak zusätzlich einen Umhang aus Fellen von Grizzly, Puma und Jaguar, sehr seltenen Raubtieren im Tarn, die er natürlich alle selbst erlegt hat. Seine Füße stecken in Stiefeln aus Gemsenleder (Gemsen sind seltener als Ter-geek und liefern hochwertigeres Leder) mit Sohlen aus echtem Ter-geek-Huf, geschnürt mit Schnüren, die in einem speziellen Verfahren aus frischen Ter-briik-Zweigen zusammengeflochten wurden.


Entwicklung nach 435 n.P.

Der ehemalige Herrscher Barn-taak war in besonderem Maße von den Auswirkungen der Zeitpest betroffen, durch die er seiner magischen Fähigkeiten vollständig beraubt wurde. Daraufhin hat er seine Ämter als Tuuk-Or-taak (Herrscher) und Talarka-birkan (Dondra-Reichshohepriester) niedergelegt, und trägt nun wieder seinen Geburtsnamen Barn-terak. Das Reich regiert seit 431 n.P. anstelle der designierten Nachfolgerin Dir-Agook wegen deren Abwesenheit die ehemalige Festungskommandantin der Hauptstadt, Priak-orn.

Siehe auch


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